Unlustig wird´s von selber

Vor den beeindruckenden Kulissen von Wien, hoch oben über den Dächern der Stadt, öffneten sich die Aufzugstüren im 21. Stock und enthüllten einen atemberaubenden 360°-Blick über das weitläufige Panorama. Die Veranstaltung begann mit den herzlichen und bedachten Worten von Anton Luchner, der die Gäste herzlich willkommen hieß. Trotz der Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation betonte er die entscheidende Rolle von Humor. Humor fördert die Kreativität, ein Schlüssel zur individuellen Problemlösungskompetenz und somit von großer Bedeutung für jedes menschliche Individuum. Diese Einsicht regte zum Nachdenken an und bildete den Ausgangspunkt für die Beiträge von A.o. Univ. Prof. Dr. Johann Kinzl, Nadja Maleh und Frank Eigler, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten.

Freud freut es - oder: Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Prof. Dr. Kinzl und Anton Luchner

Der Abend wurde von Prof. Dr. Kinzl mit einem einleitenden Vortrag eröffnet, der die Bedeutung von Humor in der Psychiatrie und Psychotherapie beleuchtete. Dabei griff er auf die Ansichten von Sigmund Freud zurück, der Humor als eine Möglichkeit betrachtete, den Herausforderungen des Lebens mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Kinzl unterstrich, dass Humor nicht nur eine kreative Bewältigungsstrategie darstellt, sondern auch dazu dient, schwierige Situationen zu erleichtern und das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Er betonte, dass Humor nicht nur Lachen bedeutet, sondern eine geistige Haltung darstellt, die es ermöglicht, Probleme aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Weiterhin hob er hervor, dass Humor eine wichtige Ressource für Autonomie, Wirksamkeit und Flexibilität im Leben ist. Dennoch warnte er davor, Humor unbedacht einzusetzen, da er in der falschen Dosierung und Situation auch negative Auswirkungen haben kann. Prof. Dr. Kinzl beendete seinen Vortrag mit einem humorvollen Witz und wünschte allen einen unterhaltsamen Abend.

Humor und Achtsamkeit als bessere Möglichkeit

Nadja Maleh

Nadja Maleh, eine herausragende Persönlichkeit im Kabarett und Trainerin für Achtsamkeit, Kreativität und Körpersprache, sprach leidenschaftlich über Humor als Lebenselixier. Als Achtsamkeitstrainerin legt sie besonderen Wert darauf, ihren Klienten die Bedeutung von Achtsamkeit nahezubringen - das bewusste Wahrnehmen von Gefühlen und die Verantwortung für unsere Energie und Handlungen. Ein zentrales Thema ihres Vortrags war die Neuroplastizität des Gehirns, die verdeutlichte, dass unser Gehirn durch Training veränderbar ist und die Ausrichtung unserer Aufmerksamkeit die Struktur und Funktion beeinflusst. Nadja Maleh betonte die leistungssteigernde Wirkung von Lachen auf das Gehirn und dessen positive Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche wie Schule, Arbeit und soziale Interaktionen.

Als Soforthilfe bot Nadja Maleh eine Atemübung an, um die Zuhörer zu entspannen und ihre Gedanken zu klären. Durch einen “Mindfull Check-in” und tiefes Durchatmen sollten die Gäste ihre Einstellung zu positiven Gedanken lenken, da Humor immer im Hier und Jetzt präsent ist. Mit den inspirierenden Worten “Wer anderen eine Blume sät, blüht selber auf” verabschiedete sich Nadja Maleh. Diese Botschaft unterstrich die Bedeutung von Freundlichkeit und Freude, die nicht nur anderen zugutekommt, sondern auch uns selbst bereichert.

Humor wirkt. Schnell und nachhaltig!

Frank Eigler

Frank Eigler schloss die Vortragsreihe mit einem Fokus auf Humor in der Werbung ab. Er unterstrich die Bedeutung, dass sich die Zielgruppe mit dem dargestellten Problem identifizieren muss, damit der Humor wirksam ist. Ein anschauliches Beispiel einer Raumstation-Attacke durch ein Alien illustrierte diesen Punkt: Die Zuschauer konnten über die Problematik der Flatulenzen lachen, da sie sich mit dieser Problematik identifizieren konnten. Eigler erklärte, dass Kreative oft gegen die Millisekunden kämpfen müssen, die benötigt werden, um den Humor effektiv zu vermitteln. Dabei können verschiedene Themen wie Erektionsprobleme oder die Fürsorge von Müttern für ihre kranken Kinder humorvoll verpackt werden. Dennoch warnte er davor, dass der Humor in der Pharma-Werbung den guten Geschmack nicht verlieren sollte und betonte die Notwendigkeit einer sensiblen Handhabung. Humor sollte passend zur Zielgruppe eingesetzt werden, da nicht jede Situation humorvolles Potenzial bietet.


Der Abend fand seinen wundervollen Abschluss mit einem atemberaubenden Blick auf die glitzernde Donau und das funkelnde Wien bei Nacht.

Während sich die Lichter der Stadt am Horizont abzeichneten, tauschten unsere Gäste angeregt Gedanken und Ideen aus, begleitet von köstlichen Speisen und erfrischenden Getränken. Das Netzwerken in dieser einzigartigen Atmosphäre trug dazu bei, neue Verbindungen zu knüpfen und besteh

ende zu vertiefen. Wir möchten all unseren Gästen herzlich für ihre Teilnahme danken und hoffen, dass der Abend für sie genauso bereichernd war wie für uns. Besonders möchten wir uns bei denen bedanken, die extra angereist sind, um an diesem besonderen Event teilzunehmen. Für diejenigen, die leider nicht dabei sein konnten, hoffen wir, dass diese Zusammenfassung einen kleinen Einblick in das Geschehen bietet und sie beim nächsten Mal dabei sein können. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Medperion Talks Event in Wien und darauf, gemeinsam erneut inspirierende Momente zu erleben.


"Ich möchte mich herzlich bei Ihnen allen dafür bedanken, dass Sie an diesem humorvollen Abend in Wien dabei waren. Ihre Anwesenheit hat den Abend zu etwas Besonderem gemacht. Für Rückfragen oder weitere Anliegen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ihr Anton Luchner"