Die Medperion GmbH hat als erstes Unternehmen in Europa eine E-Flotte in dieser Größenordnung für einen Entwickler von Immuntherapien umgesetzt. Tolga Boyaci, Fuhrparkleiter bei Medperion, berichtet über die Herausforderungen und Erfolge des Projekts.
Seit Anfang 2019 betreut Tolga Boyaci rund 350 Fahrzeuge mit seinem Team bei Medperion. Als unser Kunde auf der Suche nach einer modernen E-Flotte für eine Außendienstlinie war, wandte sich das Unternehmen an Medperion. "Unsere Standardflotte für Außendienstlinien setzt sich zu größten Teilen aus Mercedes-Fahrzeugen zusammen, die mit Verbrennungsmotoren betrieben werden", sagt Boyaci. Doch unser Kunde wollte dem Thema Elektromobilität mehr Raum geben. Medperion schlug verschiedene Konzepte mit unterschiedlichen Herstellern vor. Am Ende fiel die Entscheidung auf Tesla. Die Terminierung des Projekts war knapp bemessen, aber Medperion hat es geschafft. Insgesamt wurden für das Hybrid-Sales-Team 38 Mitarbeiter erfolgreich über die Careforce rekrutiert und mit den gewünschten Fahrzeugen ausgestattet. Der Start des Projekts lag im Mai 2021, und die Tesla-Fahrzeuge wurden erstmals im Juli geliefert.
Das Projekt war eine spannende Herausforderung, da Tesla ein neuer Hersteller ist und das Servicenetzwerk in Deutschland aus wenigen Servicecentern besteht, anders als bei anderen Herstellern. Auch die Ladeinfrastruktur war eine Herausforderung, da die Mitarbeiter ihre Arbeitsprozesse und Abläufe ändern mussten. "Die Planung ist das A und O bei der Einführung einer E-Flotte", betont Boyaci. Die Mitarbeiter müssen lernen, ihre Routen anders zu planen, und es müssen neue Arbeitsprozesse und Abläufe etabliert werden.
Die Einführung einer E-Flotte rentiert sich definitiv, vor allem wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Aber es ist auch wichtig zu berücksichtigen, ob eine E-Flotte für das Einsatzgebiet der Mitarbeiter geeignet ist. Bei Touren, die sich über Deutschland erstrecken und bei denen die Mitarbeiter über 1.000 Kilometer täglich zurücklegen müssen, ist eine E-Flotte möglicherweise nicht die optimale Lösung. Aber bei Strecken von 200-300 Kilometern sieht das Ganze schon anders aus. Zudem sollten bei solchen Projekten E-Fahrzeuge mit größerer Reichweite eingesetzt werden, um die Ladezeit für die Mitarbeiter zu minimieren. Denn die Ladezeit kann von bis zu 30 Minuten bei Schnellladestationen dauern, während 11 kW Ladestationen Stunden in Anspruch nehmen können. Aus diesem Grund muss der Arbeitsalltag entsprechend angepasst werden, um die Ladepausen idealerweise als Essenspause, Arbeitszeit am Laptop oder für ein Telefonat mit einem Kunden zu nutzen.
Die Rückmeldungen der 38 Mitarbeiter waren vor Projektbeginn durchwachsen. Einige Mitarbeiter waren begeistert von dem Thema E-Mobilität, während andere Bedenken äußerten. "Nach einigen Tagen nach Projektstart haben wir viele positive Meldungen erhalten", sagt Tolga Boyaci. Die Mitarbeiter fühlten sich gut bei dem Gedanken, dass sie ihren Teil zum Umweltschutz beitragen können und sich viele ihrer Bedenken und Zweifel im Alltag nicht bestätigt haben.
Die Wartung der Flotte gestaltet sich zudem aufgrund der geringen Anzahl an Wartungsbestandteilen als sehr einfach. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren benötigt ein Elektrofahrzeug keinen Motor, was dazu führt, dass kein Ölwechsel erforderlich ist und Filter in größeren Wartungsintervallen ausgetauscht werden müssen. Aufgrund der höheren Beschleunigung müssen die Reifen jedoch öfter gewechselt werden als bei einem Verbrennungsfahrzeug. Während bei einem herkömmlichen Auto ein Reifenwechsel alle zwei Jahre ausreicht, ist dies bei Elektrofahrzeugen häufiger der Fall.
Darüber hinaus ermöglicht die fortschrittliche Technologie von Elektrofahrzeugen eine Over-the-Air-Wartung. Tesla, das sich selbst als Technologieunternehmen und nicht als reiner Fahrzeughersteller betrachtet, bietet hier besonders beeindruckende Möglichkeiten. Updates können einfach auf das Fahrzeug aufgespielt werden, wodurch Wartungsarbeiten schnell und unkompliziert durchgeführt werden können. Insgesamt stellt die Wartung einer Elektrofahrzeug-Flotte eine kosteneffiziente und zeitsparende Option dar, die den Bedürfnissen moderner Unternehmen entspricht.
Medperion kann seinen Kunden im Bereich Leasingkonditionen sehr gute Möglichkeiten bieten, unabhängig davon, für welchen Hersteller sich der Kunde entscheidet. Auch für die oft genannte Hürde Ladeinfrastruktur gibt es eine Lösung. Das Unternehmen hat bei dem Projekt dafür gesorgt, dass die Mitarbeiter mit Wallboxen ausgestattet wurden. In Zukunft will Medperion mit einem spezialisierten Anbieter zusammenarbeiten, um auch bei kommenden Projekten eine optimale Ladeinfrastruktur und attraktive Leasingkonditionen sicherzustellen.
Zusammenfassend zeigt das Projekt von Medperion, dass eine E-Flotte eine nachhaltige und wirtschaftliche Alternative für Unternehmen ist, die durch eine sorgfältige Planung und Anpassung der Arbeitsabläufe erfolgreich umgesetzt werden kann. Medperion sensibilisiert seine Kunden für das Thema E-Mobilität und setzt auch im eigenen Unternehmen auf Nachhaltigkeit. „Unser Umweltmanagement hat das ISO 14001 Zertifikat erhalten, was uns sehr stolz macht.“, sagt Boyaci. Eine wichtige Rolle spielt hierbei auch die eigene Flotte. Medperion ist seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und setzen sich dafür ein, seine CO2-Emissionen kontinuierlich zu reduzieren.